Der Fasersättigungspunkt von Holz

Holz kann Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Ein spezieller Bereich der Holzfeuchte ist die Fasersättigung. In diesem Artikel erklären wir Ihnen die Zusammenhänge.

Mit dem Holzfeuchtemessgerät TFA HUMIDCheck PRO wird an einem Stück Holz die Feuchtigkeit gemessen. Anhand einer Feuchtemessung, bei der die Holzarten eingestellt werden können, lässt sich der Fasersättigungspunkt prüfen.
Thomas Möller

Ein Artikel von

Thomas Möller, Dipl.-Ing. (FH)

zertifizierter Bausachverständiger

www.sv-tm.de

Erstelldatum: 22.06.2023

Der Fasersättigungsbereich

Es wird zwar häufig vom Fasersättigungspunkt bei Holz gesprochen, es handelt sich jedoch eher um einen schmalen Bereich. Es ist ein spezieller Feuchtzustand von Holz, und zwar der Feuchtegehalt, den Holz annimmt, wenn es einer relativen Luftfeuchtigkeit von 100 % ausgesetzt ist. In diesem Bereich sind die Zellwände komplett mit Wasser gefüllt, aber die Zellhohlräume sind wasserfrei. Erst unterhalb des Fasersättigungsbereiches schwindet das Holz mit zunehmender Austrocknung und quilt bei erneuter Wasseraufnahme. Der Fasersättigungspunkt der einzelnen Holzart ist abhängig von der Temperatur und der Rohdichte.

Bei denen im Bauwesen eingesetzten Nadelhölzer liegt der Fasersättigungspunkt, bzw. der Fasersättigungsbereich, bei ca. 30 % Holzfeuchte[1], genauer gesagt bei ca. 28 -bis 32 %. Der Fasersättigungsbereich bei Laubholz als Kernholz liegt bei 26 -bis 28 % (z. B. Eiche)[2]. Dabei handelt es sich um Massenprozent (M-%). Es wird das Gewicht der feuchten Holzprobe in Verhältnis zum Gewicht der darrtrockenen Holzprobe gesetzt.

Holzfeuchte (M%) = (feuchte Holzprobe [g] – trockene Holzprobe [g])trockene Holzprobe [g] * 100

Eine Tabelle mit der Fasersättigung von Holz

Um den Fasersättigungbereich besser einschätzen zu können, zitieren wir aus dem sehr zu empfehlendenempfehlenswerten Buch „Holzphysik:, Eigenschaften, Prüfung und Kennwerte(*):

Feuchtegehalt (M-%)[3]Holzart
32-35Zerstreutporige Laubhölzer ohne Farbkern (Linde, Weide, Pappel, Erle, Buche, Birke, Hainbuche); Splint von verkernten, ring- und halbringporigen Laubhölzern
30-34Nadelhölzer ohne Farbkern (Tanne, Fichte); Splint von Farbkernhölzern (Kiefer, Lärche)
26-28Nadelhölzer mit Farbkern und mäßigem Harzgehalt (Kiefer, Lärche, Douglasie)
22-24Nadelhölzer mit Farbkern und hohem Harzgehalt (Weymouthskiefer, Arve, Eibe, sehr harzreiche Kiefer u. Lärche)
22-24Ringporige und halbringporige Laubhölzer mit meist ausgeprägtem Farbkern (Robinie, Edelkastanie, Eiche, Esche, Nussbaum, Kirschbaum)

Thomas Möller

Lesen Sie auch unseren Artikel Holzfeuchte richtig messen.


Literaturverweise
[1]: 1 Holzschutz, Bauliche Maßnahmen, Holzbau Handbuch, Reihe 5, Teil 2, Folge 2, Holzbau Deutschland-Institut e.V. , www.informationsdienst-holz.de, Seite 80
[2]: 1 Holzschutz, Bauliche Maßnahmen, holzbau handbuch, Reihe 5, Teil 2, Folge 2, Holzbau Deutschland-Institut e.V. , www.informationsdienst-holz.de, Seite 10
[3]: 1 Holzphysik, Eigenschaften, Prüfung und Kennwerte, P. Niemz, W. U. Sonderegger, 2. aktualisierte Auflage 2021, Carl Hanser Verlag München.


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