
Erstelldatum: 22.06.2023
Der Fasersättigungsbereich
Es wird zwar häufig vom Fasersättigungspunkt bei Holz gesprochen, es handelt sich jedoch eher um einen schmalen Bereich. Es ist ein spezieller Feuchtzustand von Holz, und zwar der Feuchtegehalt, den Holz annimmt, wenn es einer relativen Luftfeuchtigkeit von 100 % ausgesetzt ist. In diesem Bereich sind die Zellwände komplett mit Wasser gefüllt, aber die Zellhohlräume sind wasserfrei. Erst unterhalb des Fasersättigungsbereiches schwindet das Holz mit zunehmender Austrocknung und quilt bei erneuter Wasseraufnahme. Der Fasersättigungspunkt der einzelnen Holzart ist abhängig von der Temperatur und der Rohdichte.
Bei denen im Bauwesen eingesetzten Nadelhölzer liegt der Fasersättigungspunkt, bzw. der Fasersättigungsbereich, bei ca. 30 % Holzfeuchte[1], genauer gesagt bei ca. 28 -bis 32 %. Der Fasersättigungsbereich bei Laubholz als Kernholz liegt bei 26 -bis 28 % (z. B. Eiche)[2]. Dabei handelt es sich um Massenprozent (M-%). Es wird das Gewicht der feuchten Holzprobe in Verhältnis zum Gewicht der darrtrockenen Holzprobe gesetzt.
Holzfeuchte (M%) = (feuchte Holzprobe [g] – trockene Holzprobe [g])trockene Holzprobe [g] * 100
Eine Tabelle mit der Fasersättigung von Holz
Um den Fasersättigungbereich besser einschätzen zu können, zitieren wir aus dem sehr zu empfehlendenempfehlenswerten Buch „Holzphysik:, Eigenschaften, Prüfung und Kennwerte“ (*):
Feuchtegehalt (M-%)[3] | Holzart |
---|---|
32-35 | Zerstreutporige Laubhölzer ohne Farbkern (Linde, Weide, Pappel, Erle, Buche, Birke, Hainbuche); Splint von verkernten, ring- und halbringporigen Laubhölzern |
30-34 | Nadelhölzer ohne Farbkern (Tanne, Fichte); Splint von Farbkernhölzern (Kiefer, Lärche) |
26-28 | Nadelhölzer mit Farbkern und mäßigem Harzgehalt (Kiefer, Lärche, Douglasie) |
22-24 | Nadelhölzer mit Farbkern und hohem Harzgehalt (Weymouthskiefer, Arve, Eibe, sehr harzreiche Kiefer u. Lärche) |
22-24 | Ringporige und halbringporige Laubhölzer mit meist ausgeprägtem Farbkern (Robinie, Edelkastanie, Eiche, Esche, Nussbaum, Kirschbaum) |
Lesen Sie auch unseren Artikel Holzfeuchte richtig messen.
Literaturverweise
[1]: 1 Holzschutz, Bauliche Maßnahmen, Holzbau Handbuch, Reihe 5, Teil 2, Folge 2, Holzbau Deutschland-Institut e.V. , www.informationsdienst-holz.de, Seite 80
[2]: 1 Holzschutz, Bauliche Maßnahmen, holzbau handbuch, Reihe 5, Teil 2, Folge 2, Holzbau Deutschland-Institut e.V. , www.informationsdienst-holz.de, Seite 10
[3]: 1 Holzphysik, Eigenschaften, Prüfung und Kennwerte, P. Niemz, W. U. Sonderegger, 2. aktualisierte Auflage 2021, Carl Hanser Verlag München.
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