Fazit zum Test des Extech MO57
Das Extech MO57(*) ist als Feuchtigkeitsmessgeräte nicht zu empfehlen. Häufig liefert es bei Baustoffen völlig irreführende Werte. Nur bei Holz oder bei Baustoffen mit vergleichbarer Dichte sind die Werte realistisch. Für Holz sind jedoch Messgeräte nach dem Widerstandsverfahren, in der Regel mit zwei Einstechspitzen, deutlich besser geeignet. Das Extech MO57 misst hingegen mit einem Kugelkopf dielektrisch. Die meisten anderen Messgeräte messen in DIGITS, das MO57 hingegen in Prozent. Dabei muss eine Umrechnung erfolgen, bei der Kennwerte für unterschiedliche Baustoffe zugrunde liegen. Diese fehlen beim Extech und somit ergeben sich irreführende Werte. Lesen Sie auch unseren großen Gesamttest von Feuchtigkeitsmessgeräten.
Pro und Contra
Gute Handhabung Einfacher Batteriewechsel
Irreführende Messergebnisse Wenn überhaupt, dann nur für Holz geeignet
Gesamtwertung: mangelhaft (5,1)Preiseinschätzung: keine Wertung
Testwertung vom 05|22
Messfunktion | ungenügend (6,0) |
Funktionsumfang | ausreichend (4,0) |
Handhabung | sehr gut (1,4) |
Gehäuse | sehr gut (1,4) |
Anleitung | befriedigend (3,4) |
Abwertung der Gesamtwertung aufgrund der Messergebnisse: -1,0
Hinweise zu „nass“ und „trocken“: „Trocken“ entspricht einer mehrwöchigen Lagerung bei Raumtemperatur, ca. 20° C und 50 % Luftfeuchtigkeit. „Nass“ entspricht dem identischen Baustoff, der jedoch 30 Minuten vollständig unter Wasser gelagert wurde. | Extech MO57 Angaben hier in % |
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Messwerte | 0 - 99,9 % |
Beton (trocken) | 99,9 |
Beton (nass) | 99,9 |
Kalksandstein (KS-PE trocken) | 99,9 |
Kalksandstein (KS-PE nass) | 99,9 |
Porenbeton (trocken) | 24,0 |
Porenbeton (nass) | 99,9 |
Ziegel (trocken) | 6,1 |
Ziegel (nass) | 15,0 |
Fliese (trocken) | 3,7 |
Fliese (nass) | 99,9 |
Nadelholz 5 cm Bohle (trocken) | 11,0 |
Nadelholz 5 cm Bohle (nass) | 99,0 |
Betonwerkstein (2cm pro Platte) | |
1. Platte (trocken) | 99,9 |
2. Platte (trocken) | 99,9 |
3. Platte (trocken) | 99,9 |
Betonwerkstein (2cm nass) | 99,9 |
Gipskarton, Knauf GKB | |
1. Platte | 4,1 |
2. Platten (trocken) | 5,7 |
3. Platten (trocken) | 6,4 |
4. Platten (trocken) | 7,8 |
5. Platten (trocken) | 8,0 |
Gipskarton, Knauf GKB 1,25 cm | |
a. eine Platte nass | 99,9 |
b. 1. Platte trocken, 2. Platte nass | 27,3 |
c. 2. Platte trocken, 3. Platte nass | 15,0 |
d. 3. Platte trocken, 4. Platte nass | 13,7 |
e. 4. Platte trocken, 5. Platte nass | 13,5 |
Allgemeines | |
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Displaybeleuchtung | nein |
Stromversorgung | 9 V |
Batteriewechsel | Klappe |
Messtiefe laut Hersteller | bis 100 mm |
Kalibrierung | automatisch |
Messbereich | 0 - 99,9 % |
Bedienungsanleitung | |
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Hinweise zur korrekten Messung | ja |
Hinweise auf den Einfluss der Rohdichte | nein |
Hinweise Vergleichsmessungen | nein |
Hinweise zu Salzen im Mauerwerk | nein |
Zusatzfunktionen | Holz / Baumaterial |
Das Extech MO57 im Test: Trockenes Mauerwerk wird als nass bewertet
Das Problem beim Extech MO57(*) liegt an der Beurteilung der Feuchtigkeit. Wie in der Tabelle zu erkennen ist, wird z. B. trockener Kalksandstein mit einem Feuchtigkeitswert von 99,9 % gemessen. Gleiches gilt für Beton und Betonwerkstein. Bei dem dielektrischen Messverfahren ist das Messergebnis sowohl von der Feuchtigkeit als auch von der Rohdichte des gemessenen Baustoffs abhängig. Wenn eine Umrechnung in Prozent stattfinden soll, sind für jeden Baustoff einzelne Materialkennlinien nötig, damit wirklich unterschieden werden kann, ob es nur ein dichter oder auch ein feuchter Baustoff ist. Das ist beim Extech MO57 nicht der Fall, weil nur zwischen mineralischen Baustoffen und Holz unterschieden werden kann. Die Materialien im Bereich „Baustoffe“ sind jedoch so vielseitig, dass eine generelle Umrechnung in Prozent nicht korrekt sein kann. Denn es gibt sehr dichte und weniger dichte Baustoffe, aus denen Wände bestehen können.
Beim Messen von Holz sind die Messwerte realistisch. Nur hier eignen sich Geräte mit Einstechspitzen, die nach dem Widerstandsverfahren messen, deutlich besser. Hätte der Hersteller DIGITS als Ausgabewert gewählt, hätte das Gerät im Test vermutlich besser abgeschnitten.
Haptik und Gehäuse
Das Extech MO57 liegt gut in der Hand. Der Batteriewechsel ist einfach und funktioniert auch ohne Schraubendreher. Das mitgelieferte Bändchen fürs Handgelenk verhindert ein unabsichtliches Herunterfallen. Das Display an sich ist gut aufgeteilt und gut ablesbar, nur leider nicht beleuchtet. Auch die Idee, eine Feuchtigkeitstabelle auf der Rückseite des Gehäuses anzubringen, ist gut. So hat man die groben Werte zur Hand und muss nicht erst nach der Anleitung suchen.
Für mineralische Baustoffe ungeeignet
Die Messergebnisse zeigen nur bei Holz und bei Baustoffen, die eine mit Holz vergleichbare Rohdichte haben, realistische Feuchtigkeitswerte in Prozent an. Bei besonders dichten Baustoffen wie Kalksandstein, Beton oder Betonwerkstein wird in trockenem Zustand bereits eine Feuchtigkeit von 99,9 % angezeigt. Dieser Wert ist aber völlig unzutreffend.
Beim Messen von Feuchtigkeit in einer Wand ergeben sich damit einige Probleme. Normalerweise weiß ein Laie nicht, welche Rohdichte das Mauerwerk hat, wie dick der Putz ist und ob sich irgendwo eine Betonstütze befindet. Die Messergebnisse müssen schon bei der Einteilung in DIGITS interpretiert werden. Die Umrechnung in Prozent macht eine Auswertung unmöglich. Alle durchnässten Baustoffe werden mit einem Messwert von 99,9 % Feuchtigkeit angegeben – da lässt sich nicht mehr unterscheiden oder differenzieren. Einzig das Messergebnis für Holz liefert in trockenem Zustand realistische Werte. Messgeräte mit Einstechspitzen sind jedoch für das Messen von Holz besser geeignet. Dabei handelt es sich dann nicht um das dielektrische Messverfahren, sondern um das Widerstandsmessverfahren.
Wie unser Test zeigt, ist das Extech MO57 als Feuchtemessgerät nicht zu empfehlen. Hätte der Hersteller die Anzeige von DIGITS gewählt, die dann korrekt interpretiert werden muss, hätte der Test wahrscheinlich bessere Ergebnisse gebracht.
TIPP: Alle anderen Kugelkopf-Messgeräte im Test sind eine bessere Alternative. Wenn es möglichst günstig sein soll, dann kommen je nach Angebot das TROTEC BM 31(*) oder das Feuchtigkeitsmessgerät von Stier(*) in Frage.
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