Erstelldatum: 08.12.2020
Letzte Bearbeitung: 14.07.2021
Warum entsteht Schimmel am Fenster?
Wohnräume bieten Schimmel eine gute Lebensgrundlage: Tapete, Putz, Textilien & Co. liefern die Nahrung und eine ausreichende Raumtemperatur ist auch gegeben. Fehlt nur noch das Wasser: Und das muss nicht mal tropfenweise vorhanden sein. Es reicht auch schon eine erhöhte Luftfeuchtigkeit von ca. 80 % aus.
Besonders bei Altbauten ist die Verbindung zwischen Fenster und Wand nicht gut gedämmt. Es handelt sich um eine Wärmebrücke. Der direkte Übergang von Fenster zur Laibung ist deswegen meist kälter als das Fenster oder die Wand an sich. An diesen kälteren Stellen bildet sich schneller Feuchtigkeit. Dort kann sich Schimmel ansiedeln und wachsen.
Um zu prüfen, ob die Laibungen bei Ihnen zu Hause zu kalt sind, messen Sie die Temperatur mit einem Infrarot-Thermometer(*). Hat das verwendete Gerät einen Taupunkt-Alarm, können Sie bereits während der Messung feststellen, ob im Augenblick eine Gefahr für Schimmelwachstum besteht.
Auch am Fenster oder an den Gummidichtungen kann sich Schimmel bilden. Wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist, schlägt sich Wasser an der Scheibe nieder. Passiert dies häufig und über einen längeren Zeitraum, ist Schimmel die Folge. Besonders im Badezimmer ist die Luftfeuchtigkeit durch Duschen und Baden stark erhöht und die Fenster können nass werden. Aber auch in der Küche steigt die Luftfeuchtigkeit durchs Kochen. Dann bildet sich an den Fenstern Kondenswasser.
Wie Sie Schimmel am Fenster entfernen
Schimmel am Fensterrahmen lässt sich recht leicht entfernen. Bei Kunststoff- oder Aluminiumfenstern schimmelt nämlich nicht der Rahmen, sondern eventueller Schmutz darauf. Nehmen Sie zur günstigen und effektiven Entfernung einfach Brennspiritus(*). Sie können aber auch 70 %igen Isopropanol-Alkohol(*) verwenden. Außerdem brauchen Sie einen alten Lappen, eine Maske, eine Schutzbrille und Gummihandschuhe. Setzen Sie Maske und Schutzbrille(*) auf, tränken Sie den Lappen mit Spiritus und wischen Sie über die mit Schimmel befallenen Flächen. So können Sie den größten Teil entfernen.
Wichtig: Mit Spiritus lässt sich Schimmel zwar gut entfernen, aber Alkohol ist entzündlich! Rauchen Sie also nicht und lüften Sie ausreichend. Beachten Sie unbedingt die Sicherheitshinwiese der Hersteller.
Sind die Fensterdichtungen (auch Fenstergummi genannt) stark verschimmelt, müssen sie ausgetauscht werden. Falls Sie handwerklich geschickt sind, können Sie dies auch selbst machen. Wir empfehlen aber ein Fachunternehmen. Dieses kann die Fenster dann auch direkt mit einstellen und warten.
Wenn Ihre Fenster aus Holz sind, beauftragen Sie am besten einen Fachmann, der sich den Schimmel anschaut. Es ist ohne Sachkunde schwer zu beurteilen, wie weit der Befall fortgeschritten ist und welche Maßnahmen zur Beseitigung nötig sind.
Ist die Fensterlaibung von Schimmel befallen, ist etwas mehr Aufwand nötig als bei einem Schimmelbefall direkt am Kunststofffenster. Beispielsweise müssen Sie verschimmelte Tapete entfernen. Auch wenn eine Acrylfuge zwischen Fenster und Laibung verschimmelt ist, sollten Sie diese entfernen und später erneuern. Je nach Befall müssen Sie sogar ein wenig Putz entfernen und erneuern. Wie Sie hierbei vorgehen, lesen Sie in unserem Artikel Schimmel entfernen und vorbeugen – So geht’s.
Wie gefährlich ist Schimmel am Fenster?
Schimmel ist nicht nur unästhetisch, sondern er kann auch gesundheitsschädlich sein. Deswegen sollten Sie einen Schimmelbefall nicht ignorieren. Beseitigen Sie den Schimmel schnellstmöglich, auch Ihrer Gesundheit zuliebe. Außerdem kann der Schimmel die Tapete oder den Putz im Laibungsbereich so stark verunreinigen, dass die Laibung sogar neu verputzt werden muss. Je schneller Sie also den Schimmel beseitigen, desto besser.
Wichtig: Der Schimmel am Fenster tritt meist an kleineren Stellen auf. Das Umweltbundesamt rät in seinem Schimmelleitfaden, dass Nutzer oberflächlichen Schimmel bis 0,5 m² Fläche gut selbst beseitigen können. Liegt bei Ihnen ein größerer Schimmelschaden vor, beauftragen Sie bitte einen Fachmann.
Schimmel am Fenster vermeiden
Durch richtiges Heizen und Lüften können Sie Schimmel größtenteils vermeiden. Wenn die Temperatur ausreichend hoch ist und die Luftfeuchtigkeit auf einem normalen Niveau liegt, entsteht normalerweise kein Schimmel. Es gilt also regelmäßig zu lüften. Führen Sie besonders nach dem Duschen, Baden oder Kochen die überschüssige Luftfeuchtigkeit durch ausreichendes Lüften ab.
Wenn wir Luftfeuchtigkeit und Temperatur in einem Raum einschätzen, verlassen wir uns häufig auf ein vages Gefühl. Dieses Gefühl ist jedoch von vielen Faktoren abhängig und nur selten präzise. Damit Sie selbst kontrollieren können, ob die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur stimmen, gibt es Thermo-Hygrometer(*). Damit überprüfen Sie, wie es um Luftfeuchtigkeit und Temperatur bestellt ist. Wer sich selbst beim Heizen und Lüften kontrolliert, muss sich sehr wahrscheinlich nicht mehr um Schimmel kümmern.
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