Das Einmaleins der Bodenbeläge

Beim Modernisieren und Sanieren sind viele Entscheidungen zu treffen. Ist beispielsweise der alte Fußboden nicht mehr schön, empfiehlt es sich, diesen zu entfernen und einen neuen Boden zu verlegen. Doch welcher Fußboden eignet sich am besten? Von Laminat bis Parkett stehen viele Bodenbeläge zur Auswahl. Hier erfahren Sie, welche Eigenschaften sie vorweisen.

Ein Designer wählt Bodenbeläge aus verschiedenen Mustern aus

Erstelldatum: 11.05.2020
Letzte Bearbeitung: 27.05.2021

Welcher Bodenbelag eignet sich am besten?

Diese Frage stellt sich wohl jeder, der einen neuen Boden verlegen möchte. Leider lässt sie sich nicht pauschal beantworten. Die einzelnen Bodenbeläge haben unterschiedliche Eigenschaften, die für den einen positiv und für den anderen negativ sind. Am besten eignet sich also der Bodenbelag, dessen Eigenschaften zu Ihnen und Ihrem Lebensstil passt. Eine entscheidende Rolle spielt zudem das Aussehen des Bodens und der Preis. In diesem Artikel geben wir Ihnen zentrale Informationen rund um die verschiedenen Bodenbeläge und einen Überblick über ihre Vor- und Nachteile.

Parkett, Laminat und Kork

Zu den beliebtesten Bodenbelägen zählen Parkett, Laminat und Kork. Sie sind nicht nur pflegeleicht, sondern überzeugen auch durch einen natürlichen Look und eine angenehme Haptik. Kein Wunder, dass sie häufig in Wohnräumen anzutreffen sind.

Handwerker beim Verlegen von Parkett
Parkett besteht aus Echtholz und wirkt sich positiv auf das Wohnklima aus. © stock.adobe.com / #294898542 / karepa

Parkett ist ein Naturprodukt und besteht aus Echtholz. Da Holz sich dem Raumklima anpasst, wirkt sich ein Parkettboden positiv auf das Wohnklima aus. Die unterste Schicht einer Parkettleiste besteht für gewöhnlich aus einer Sperrholzschicht. Darauf ist eine Span- oder Faserplatte befestigt. Ganz oben befindet sich die Deckschicht, auch Dekor genannt. Bei einem Parkettfußboden besteht das Dekor aus Echtholz, bei Laminat hingegen aus Kunststoff. Ein Echtholz-Dekor hat den Vorteil, dass Sie es abschleifen lassen können, wenn starke Gebrauchsspuren wie Kratzer erscheinen. Danach sieht der Parkett-Fußboden wieder wie neu aus. Der Nachteil ist allerdings, dass die Echtholz-Deckschicht empfindlicher ist. Es entstehen also schneller Kratzer als bei einem Laminatboden. Preislich gibt es große Unterschiede zwischen hochwertigen Parkettböden und einfachen Holzdielenböden. Ein hochwertiger Parkettboden kann bis zu 200 €/m2 kosten, ein einfacher Dielenboden kostet in der Regel etwa 20 €/m2.

Ein Handwerker verlegt Laminat
Laminat ist robust, leicht zu reinigen und lässt sich recht einfach selbst verlegen. © stock.adobe.com / #24175655 / jörn buchheim

Anders als bei Parkett besteht die Deckschicht eines Laminatbodens aus Kunststoff. Das macht den Fußboden robust gegen Kratzer und er ist leicht zu reinigen. Entstehen über die Jahre hinweg allerdings doch Abnutzungserscheinungen, muss der Boden ausgetauscht werden. Zum Glück lässt sich Laminat recht einfach selbst verlegen. Ein Abschleifen wie bei Parkett ist nicht möglich. Auch die Optik und Haptik des Bodens ist nicht so hochwertig wie bei einem Parkettboden. Die Kosten für einen Laminatboden sind mit 5 bis 25 €/min der Regel günstiger als für einen Parkettboden. Daher ist es empfehlenswert, Laminat für Mietwohnungen oder fürs Kinderzimmer zu nutzen. Im Eigenheim lohnt sich Parkett.

Neben Parkett zählt auch Kork zu den natürlichen Bodenbelägen. Ein Korkboden überzeugt mit vielen positiven Eigenschaften: Er isoliert den Boden nach unten hin, sodass er an der Oberfläche schön warm ist – ideal für Barfußläufer. Zudem dämpft er den Trittschall und ist äußerst pflegeleicht: Gelegentliches Wischen und Staubsaugen reicht aus. Durch seine antistatischen Materialeigenschaften zieht er weder Staub noch Milben an. Wer glaubt, dass es einen Korkboden nur in der typischen Korkoptik gibt, irrt sich: Als Designboden kann er sämtliche Farben und Optiken annehmen, beispielsweise die von Holz, Stein, Beton oder auch von abstrakten Dessins und Mustern. Die heutigen Verarbeitungs- und Drucktechniken machen diese Ausgestaltungsvielfalt möglich. Allerdings gibt es auch bei Kork einen Nachteil: Da das Material weich und biegsam ist, können schwere Möbel Abdrücke im Korkboden hinterlassen, die nicht wieder verschwinden.

Weitere Nachteile, die sowohl Kork als auch Parkett und Laminat betreffen, sind Folgende: Abhängig von der Raumtemperatur dehnen sich die Böden aus oder ziehen sich zusammen, deshalb müssen sie mit einer Dehnungsfuge zur Wand hin verlegt werden. Die Dehnungsfugen lassen sich jedoch mit einer Fußleiste, auch Sockelleiste genannt, abdecken. Zudem eignen sich die drei Bodenbeläge weder für die Küche noch fürs Badezimmer, da dort die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist. Bei zu viel Sonnenlicht dunkeln helle Böden nach, während dunkle Böden etwas heller werden. Sie sollten also damit rechnen, dass diese Böden über die Jahre hinweg einen etwas anderen Farbton annehmen als im Neuzustand.

Linoleum und Vinyl

Eine Küche PVC-Bodenbelag
PVC- bzw. Vinylböden sind sehr strapazierfähig und in vielen verschiedenen Designs erhältlich. © stock.adobe.com / #264298859 / luckeyman

Neben den bereits erwähnten Bodenbelägen sind auch Linoleum und Vinyl, auch Polyvinylchlorid (PVC) genannt, beliebt. Linoleum- und Vinylböden werden als Rollenware geliefert. Es gibt sie aber auch als Fliesen oder Klicksystem zu kaufen. Sie sind elastisch, pflegeleicht und auch als Designböden in verschiedenen Optiken erhältlich.

Linoleumböden gibt es schon seit 1860. Sie bestehen, wie der Name andeutet, aus Leinöl (Linoxyn), verschiedenen Naturharzen, Jutegewebe als Trägermaterial, Korkmehl, Holzmehl und aus verschiedenen Pigmenten. Früher war Linoleum pflegeintensiv und musste regelmäßig gebohnert werden. Heute werden Linoleumböden mit einer Kunststoff-Schutzschicht versehen, sodass das Bohnern entfällt. Damit ist der Bodenbelag sehr widerstandsfähig, auch bei intensiver Belastung. Aufgrund der leicht fungiziden und antibakteriellen Wirkung sowie der glatten und leicht zu reinigenden Oberfläche, wird Linoleum häufig in Krankenhäusern verwendet. Zudem ist der Boden schwer entflammbar und unempfindlich gegenüber Chemikalien.

Wie Kork, Parkett und Laminat eignet sich Linoleum nicht in Feuchträumen wie Badezimmer und Küche. Dort könnte er aufquellen. Zudem darf der Boden nicht mit alkalischen Mitteln wie Lauge gereinigt werden. Nach dem Verlegen des Bodens strömt er über eine längere Zeit hinweg einen starken Eigengeruch aus, der irgendwann verschwindet. Ein weiterer Nachteil ist, dass sich nach einiger Zeit häufig ein sogenannter Reifeschleier, eine farbliche Abweichung, ausbildet. Direktes Sonnenlicht hilft, dem entgegenzuwirken. Ein Linoleumboden kostet etwa 15 bis 80 €/m2.

PVC- bzw. Vinylböden sind häufiger in Wohnräumen anzutreffen als Linoleumböden. Das liegt unter anderem daran, dass sie lose verlegt werden können. Man kann sie aber auch auf dem Estrich verkleben. Die meisten PVC-Böden lassen sich problemlos in Feuchträumen wie Küche oder Bad verlegen. Zudem sind sie äußerst strapazierfähig und langlebig. Dank der modernen Drucktechniken können Sie einen Vinylboden als Designboden in verschiedenen Optiken wie Holz, Fliese oder Beton erwerben. Sie sollten jedoch darauf achten, dass der Boden mit einem Siegel zertifiziert und damit gesundheitlich unbedenklich ist. Schließlich verzichten nicht alle Hersteller auf gesundheitsschädliche Weichmacher – was der größte Nachteil eines Vinylbodens ist. Preislich müssen Sie in etwa 5-40 €/m2 für einen PVC-Boden einkalkulieren.

Teppichböden

Ein Paar sitzt barfuß auf dem Teppich
Insbesondere Barfußläufer schätzen die warmen und kuscheligen Eigenschaften eines Teppichs. © stock.adobe.com / #175145259 / ASDF

Teppich ist in nahezu allen Farben und Formen als Fliese, Diele oder Meterware erhältlich. Der robuste Klassiker zählt zu den widerstandsfähigsten Bodenbelägen. Da er sehr weich und warm ist, eignet er sich gut für Barfußläufer. Babys und Krabbelkinder fühlen sich auf einem Teppichboden ebenfalls sehr wohl. Ein Teppichboden sowie eine farblich identische, gekettelte Sockelleiste können Heimwerker problemlos selbst verlegen, da sich das Material leicht zuschneiden lässt. Falls Sie allergisch gegen Hausstaub, Pollen oder Milben sind, sollten Sie lieber zu einem antistatischen Boden greifen. Teppich lässt sich zwar bequem mit dem Staubsauger reinigen, doch Milben verschwinden davon nicht. Zudem ist die Nassreinigung eines Teppichbodens etwas aufwendiger als bei anderen Bodenbelägen. Hierfür benötigen Sie Spezialgeräte. In der Regel werden für einen Teppichboden 5 bis 30 €/m2 fällig.

Egal, für welchen Bodenbelag Sie sich entscheiden: Achten Sie darauf, dass Ihr Estrich eben ist. Falls dies nicht der Fall ist, sollten Sie Unebenheiten ausgleichen lassen. Es ist wichtig, dass der Estrich vor dem Verlegen des Bodenbelags vollständig getrocknet ist. Um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden, sollten Sie bei neuem Estrich vorher eine CM-Messung durchführen. Erhalten Sie grünes Licht, können Sie mit dem Verlegen des Bodens beginnen.

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Installations-Set 81224 für Laminat und Parkett

Verwenden Sie die Zugstange, um Lücken auf der langen Seite der Dielen zu beseitigen. Setzen Sie den Schlagklotz in die Feder des Dielenbretts, wenn Sie zwei Bretter zusammen klopfen.

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Dieses Zugeisen ist mit Amboß und Schonunterlage ausgestattet. Außerdem bietet es einen vollflächigen Filzgleiter auf der Unterseite und schont damit die Oberfläche des Werkstücks.
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