Moderne Heizung – Was Flächenheizung und erneuerbare Energien bringen

Sie planen einen Neubau oder denken schon länger über die Modernisierung der Heizungsanlage in einem Altbau nach? Dabei tauchen eine Menge Fragen auf. Wir verraten in diesem Artikel, wann sich der Heizungstausch besonders lohnt und welche modernen Heizsysteme Kosten sparen.

Heizungsthermostat mit Geldscheinen auf einem Bauplan

Erstelldatum: 29.08.2019
Letzte Bearbeitung: 27.05.2021

Wann sollte die Heizungsanlage ausgetauscht und erneuert werden?

Generell gilt, dass moderne Heizungsanlagen effizienter arbeiten als ältere. Erdwärmepumpen besitzen einen höheren Wirkungsgrad als Öl- und Gasheizungen. Solarkollektoren haben keinen hohen Wirkungsgrad, sind aber durchaus energetisch sinnvoll, da die Sonnenenergie nach der Installation gratis vorhanden ist. Eine Einsparung an Energiekosten ist daher in jedem Fall vorhanden. Das grundlegende System bleibt bei einer Modernisierung der Heizung gleich und vorhandene Heizleitungen werden weiterhin genutzt. Selbst ein Umbau von Heizkörpern auf eine Flächenheizung ist meist möglich, sofern ein paar Anpassungen in der Leitungsführung vorgenommen werden. Moderne Heizungen werden meist auf Flächenheizungen ausgelegt, da diese mit niedrigeren Vorlauftemperaturen auskommen und die Wärmeverluste in den Leitungen reduzieren.

Die Kosten für eine Heizungsmodernisierung lassen sich nicht pauschal beziffern. Sie hängen vom vorhandenen Wärmeerzeuger und der gewünschten neuen Heizanlage ab. Natürlich macht eine Hochrechnung im Einzelfall Sinn, um zu ermitteln, wie groß die Differenz der Energiekosten ist. Generell gilt aber: Jede Modernisierung verursacht Kosten. Diese amortisieren sich häufig jedoch innerhalb der kommenden zehn Jahre. Die genaue Ersparnis hängt von der alten Heizanlage und dem neuen Heizsystem ab.

Was ist effizienter: Heizkörper, Wandheizung oder Fußbodenheizung?

Heizkreisverteiler mit Fußbodenheizung neben einem Heizkörper im Raum.
Der klassische Heizkörper ist eine günstige und häufig genutzte Variante, wobei eine Fußbodenheizung sehr effizient ist und Komfort bietet. © stock.adobe.com / #131442982 / vipman4

Der klassische Heizkörper stellt die günstigste und häufigste dieser drei Varianten dar. Er wird unter dem Fenster positioniert, da hier die meiste Wärme nach außen entweicht. Heizkörper lassen sich schnell und einfach installieren. Sie erzeugen die Wärme aber nur punktuell und besitzen wenig Strahlungseffekt. Dadurch entstehen bei großen Räumen häufig Temperaturunterschiede innerhalb des Raums. Mit mehreren Heizkörpern lässt sich der Effekt reduzieren, aber nicht komplett beseitigen. Hinzu kommt, dass Sie die Heizkörper bei der Möbelplanung berücksichtigen müssen, denn sie dürfen nicht durch große Möbel verstellt werden.

Die Wandheizung unterscheidet sich grundlegend vom Heizkörper. Hier werden lange Heizschleifen in eine oder mehrere Wände jedes Raums eingelegt. Ein großer Vorteil dabei: Sie müssen keinen Platz für Heizkörper einplanen. Die Heizwärme kommt von der Wand selbst. Der nächste Unterschied ist die Verteilung der Wärme, denn die Wand strahlt die Wärme großflächig ab. Eine Wandheizung reagiert zwar deutlich langsamer, sie erwärmt den Raum aber viel gleichmäßiger als mehrere Heizkörper. Zusätzlich kommt sie mit einer niedrigeren Vorlauftemperatur aus. Aufpassen muss man nur, wenn etwas in der Wand befestigt wird. Die Wandheizung als solches ist eher selten anzutreffen.

Bei einer Fußbodenheizung werden ebenfalls großflächig Heizschleifen verlegt, hier jedoch unterhalb des Fußbodens. Die Fußbodenheizung besitzt alle Eigenschaften der Wandheizung und noch einen entscheidenden Vorteil dazu: Warme Luft steigt nach oben, wodurch sich die Fußbodenwärme sehr gleichmäßig im Raum verteilt. Die Fußbodenheizung kombiniert die Effekte der Strahlung und der aufsteigenden Wärme. So erreichen Sie das ganze Jahr über angenehme Raumtemperaturen bei niedrigen Vorlauftemperaturen von 35-45°C und die Effizienz der Heizanlage steigt. Bei den meisten Neubauten wird eine Fußbodenheizung verwendet.

Sind erneuerbare Energien effizient?

Schema von Häusern mit Luftwärmepumpe, Erdwärmepumpe und Solarkollektoren
Im Hausbau spielen vor allem Erdwärmepumpen, Luftwärmepumpen und Solarkollektoren eine Rolle. © stock.adobe.com / #40184495 / WoGi

Für die Effizienz eines Heizsystems sind immer mehrere Faktoren ausschlaggebend. Erneuerbare Energiequellen besitzen den großen Vorteil gegenüber den klassischen Heizungen, dass keine Verbrennung stattfindet. Somit entstehen am Haus selbst keine Emissionen und Sie müssen keinen Brennstoff in Form von Öl, Gas oder Holz einlagern. Die moderne Energiequelle spart also Platz gegenüber den Verbrennungsheizungen, verursacht keinen Aufwand für die Beschaffung von Brennstoffnachschub und reduziert Verluste bei der Umwandlung der Energie.

Im Hausbau kommen die erneuerbaren Energien überwiegend in Form von Erdwärmepumpen, Luftwärmepumpen und Solarkollektoren zum Einsatz. Diese Systeme arbeiten am effizientesten, wenn nur eine niedrige Vorlauftemperatur benötigt wird. Daher werden sie meist mit einer Flächenheizung, wie einer Fußbodenheizung, kombiniert. Solarkollektoren sind sehr beliebt, liefern ihre Wärme aber nur bei Sonnenschein. Wärmepumpen dienen der Gewinnung der Erdwärme. Sie funktionieren mithilfe von Flächenkollektoren oder einer Erdsonde im Garten und liefern das ganze Jahr Wärme. Für die Wärmepumpen gilt allerdings: Bei hohen Vorlauftemperaturen der Heizung sinkt der Wirkungsgrad, wodurch sie nur bedingt zur Nachrüstung in alten Gebäuden mit Heizkörpern geeignet sind.

Niedrige Heizkreislauftemperaturen lassen sich am besten mit einer Fußbodenheizung oder Wandheizung realisieren. Diese Heizungen kommen dann mit einer niedrigen Vorlauftemperatur aus und machen die erneuerbaren Energiequellen sehr effizient. Dauerhafte Kosten entstehen lediglich in Form von Strom für die Umwälzpumpen. Die Effizienz steigt noch weiter, wenn Sie eine intelligente Steuerung für die Heizanlage einsetzen und das System mit einer Photovoltaikanlage kombinieren.

Geld sparen mit Thermostat und Heizungssteuerung

Ein Installateur befestigt die Steuerung für die Heizung
Durch Thermostate und eine effiziente Steuerung der Heizungsanlage können weitere Kosten gespart werden. © stock.adobe.com / #289167874 / auremar

Weitere Kosten sparen Sie mit Thermostaten und einer effizienten Steuerung der Heizungsanlage. Jede Heizung verfügt dazu über ein Bedienpanel zur Programmierung einiger Zeiten und Funktionen. Stellen Sie unterschiedliche Temperaturen für Tag- und Nachtzeiten ein und schalten Sie die Warmwasserbereitung in der Nacht aus. Programmieren Sie Zeiten, zu denen niemand zu Hause ist, und lassen Sie die Heizung zu diesen Zeiten im Nachtmodus laufen.

Erweitern Sie die Steuerung bei einer Modernisierung durch Thermostate in den einzelnen Räumen. Diese schalten den Raum nur bei Bedarf zu, wenn die eingestellte Temperatur unterschritten wird. Somit nutzen Sie die Wärme im Gebäude noch effizienter und beheizen nur die Räume, in denen es nötig ist. Selbst die Nachrüstung von Thermostaten ist bei den meisten Heizsystemen problemlos und ohne große Kosten möglich. Der Einsatz ist daher gleichermaßen im Neubau und in älteren Gebäuden sinnvoll.

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