Erstelldatum: 15.05.2020
Letzte Bearbeitung: 27.05.2021
Grundlegende Planung – Ohne geht’s nicht
Ganz gleich, ob Sie einen bestehenden Garten von Grund auf neugestalten oder aus einer Brachfläche ein grünes Paradies machen wollen: Am Anfang steht immer eine Planungsphase. Auch wenn Sie verständlicherweise am liebsten sofort Spaten und Schaufel in die Hand nehmen würden – Papier und Stift sind zu Beginn die besseren Werkzeuge. Vermessen Sie die Ihnen zur Verfügung stehende Fläche genau und übertragen Sie die Maße in eine Skizze. Übernehmen Sie dabei direkt alle Elemente in die Skizze, die bereits vorhanden sind und an Ort und Stelle verbleiben sollen – beispielsweise Bäume oder bereits angelegte Wege. Diese Fixpunkte dienen Ihnen später zur weiteren Planung im Bereich Landschaftsbau.
Welche Kosten muss man für den Garten einplanen?
Die Kosten, die ein Garten verursachen kann, liegen zwischen wenigen Hundert bis mehreren Tausend Euro – ganz abhängig von Ihren Anforderungen und dem Standort. Ein bereits entwickelter Garten, der nur noch einige Stauden und Gemüsepflanzen benötigt, ist natürlich wesentlich weniger preisintensiv als eine Brachfläche, die noch erst zum Garten gemacht werden will. Teuer ist vor allem das Anlegen von Wegen und Terrassen. So können alleine Terrassenplatten zwischen 5 € und 180 €/m2 kosten, je nach Ausführung. Auch Bäume können ordentlich ins Geld gehen. Als Beispiel: Ein vorgezogener und bereits veredelter, vierjähriger Apfelbaum kann mehr als 300 € kosten! Planen Sie den Bau Ihres Gartens daher immer über mehrere Jahre und teilen Sie die Investitionen auf.
Die Sonne im Blick und die Erde in der Hand
Drei Dinge sind Ihren zukünftigen „Mitbewohnern“ im Garten wichtig: Sonne, Wasser, Erde. Bevor Sie Ihren Garten gestalten, sollten Sie sich daher ausgiebig mit den drei Elementen befassen. Verfolgen Sie den Lauf der Sonne über den Tag. Oder nutzen Sie ganz einfach und bequem entsprechende Apps, die den Stand der Sonne an Ihrem Standort aufzeigen. So wissen Sie genau, welche Bereiche Ihres Gartens im Schatten, im Halbschatten oder in der prallen Sonne liegen.
Ein weiterer, gründlicher Blick muss der Beschaffenheit des Bodens gelten. Ist der Boden eher locker und sandig? Oder wird Ihr Garten auf schwerem Lehmboden stehen? Neben der Bestimmung der Art des Bodens ist auch der pH-Wert essenziell für ein gutes Pflanzenwachstum. Mit Teststreifen oder speziellen Messgeräten können Sie schnell ermitteln, ob Ihr Garten über sauren, neutralen oder basischen Boden verfügt.
Auch das Thema Wasser sollte immer Teil der Planung sein. Denn das beste Wasser ist immer das, was kostenlos in Form von Regen vom Himmel fällt! Hier ist zu beachten, dass Flächen unter Bäumen in der Regel trockener sind als ungeschützte Freiflächen – was bei der Planung von Pflanzungen unbedingt berücksichtigt werden sollte.
Zaun oder Hecke?
Ein Zaun dient der Abgrenzung Ihres Gartens zu den Nachbarn oder in Richtung öffentlicher Wege. Sofern Sie Ihren Garten auf Ihrem Privatgrundstück anlegen, sind Sie bei der Wahl des Zauns und dessen Höhe recht frei. Ob Holzzaun oder Stabgitterzaun – erlaubt ist, was das Baurecht hergibt. Beachten Sie, dass unter Umständen umfangreiche Fundamentarbeiten für Ihren Zaun notwendig sind. Was ebenfalls zu bedenken ist: Zäune sind kein Lebensraum. Wenn Sie von vornherein einen ökologischen Garten aufbauen möchten, so sollten Sie alternativ an das Pflanzen einer Hecke denken. Aber Achtung: Hecke ist nicht gleich Hecke! Während die in Deutschland leider immer noch sehr beliebten Thuja oder Kirschlorbeer keinen bis minimalen Nutzen für die Vogel- und Insektenwelt darstellen, können Sie mit schnellwachsenden Hechtrosen oder einer Mischhecke aus Hartriegel, Holunder und Brombeeren schnell einen wertvollen Lebensraum für die heimische Tierwelt bereitstellen.
Was ist bei einer Gartenmauer zu beachten?
Gartenmauern sind beliebte Gestaltungselemente im Garten – und können gleichzeitig ideale Rückzugsorte für wärmeliebende Insekten und Amphibien darstellen. Kleinere Mauern bis ca. 50 cm Höhe sollten sie möglichst ohne Mörtel bauen. So entstehen Trockenmauern, die in ihren Nischen perfekte Rückzugsorte bieten.
Rasen anlegen – zweimal im Jahr möglich
Ein Rasen als Spiel- und Aufenthaltsfläche fehlt in so gut wie keinem Garten. Damit Sie möglichst schnell zu einer dicht bewachsenen Rasenfläche gelangen, sollten Sie die Aussaat auf den zeitigen Frühling ab Anfang April oder den frühen Herbst ab Anfang Oktober legen. Wer ungeduldig ist, greift auf Rollrasen zurück – dieser lässt sich abgesehen vom tiefsten Winter fast ganzjährig verlegen.
Achtung: Gerade in trockenen Sommern benötigt ein Rasen regelmäßige Bewässerung! Möchten Sie Ihren Rasen nicht als Gebrauchsrasen, sondern eher als Zierrasen nutzen, stellen Bodendecker eine Alternative dar. Gerade Sternmoos oder Fiederpolster bilden dichte, grüne Matten – und vertragen Trockenheit besser als eine Rasenfläche!
Wege und Terrassen anlegen
Bereits in der Planungsphase des Gartens sind spätere Wege sowie eine Terrasse mit in die Überlegungen einzubeziehen. Sie müssen die geplanten Wege nicht sofort bauen – aber mit dem Wissen, wie Sie und Ihre Gäste später durch den Garten wandeln wollen, lassen sich umlegende Beete und Pflanzflächen besser planen und einteilen.
Wann sollten Sie Ihren Garten bepflanzen?
Die beste Pflanzzeit – vor allem, wenn Sie Ihre Pflanzen aus Samen selbst ziehen – stellt der Frühling dar. Bereits ab März können die ersten Samen in den Boden gesetzt werden. Kälteempfindliche Pflanzen ziehen Sie am besten im Haus vor und bringen sie Mitte bis Ende Mai nach den Eisheiligen ins Freie. Doch auch der Herbst stellt eine hervorragende Zeit für das Einbringen von Pflanzen dar. Ab September setzen Sie die Zwiebeln von Frühblühern wie Tulpen oder Narzissen. Auch winterharte Stauden oder Bäume können Sie zwischen September und Oktober noch hervorragend einpflanzen.