Silberfische richtig bekämpfen

Plötzlich sehen Sie abends im Bad ein Silberfischchen. Ein kurzer Schreck, aber schnell ist das Tierchen beseitigt. Doch bleiben Fragen offen: Was ist das eigentlich für ein Tier? Gibt es mehr davon in unserer Wohnung? Putzen wir nicht genug? Wie werde ich die Silberfische wieder los?

Silberfische Verboten Schild
Thomas Möller

Ein Artikel von

Thomas Möller, Dipl.-Ing. (FH)

zertifizierter Bausachverständiger

www.sv-tm.de

Erstelldatum: 15.09.2020
Letzte Bearbeitung: 08.02.2024

Wo kommen Silberfischchen her?

Metallsiphon unter dem Waschtisch
Silberfische kommen oft durch die Kanalisation ins Haus. © stock.adobe.com / #224603456 / Wellnhofer Designs

Silberfische leben dort, wo es feucht, dunkel und warm ist. Sie sind also häufig in Abwasserrohren zu finden und können auch so ins Haus gelangen. Aus diesem Grund halten sich Silberfischchen im Bad und der Küche am häufigsten auf. Durch die Kanalisation können auch in einem vor kurzem fertiggestellten Neubau Silberfischchen auftreten. Sie nisten sich aber nur ein, wenn die Bedingungen stimmen: Eine hohe Luftfeuchtigkeit, genügend Verstecke wie Ritzen und Spalten und ein ausreichendes Nahrungsangebot. An genau diesen Faktoren müssen Sie etwas ändern, um Silberfischchen wieder loszuwerden.

Silberfische loswerden

Ein Silberfischchen in der Makro-Aufnahme
Ein Silberfischchen in der Makro-Aufnahme © stock.adobe.com / #165612385 / Eugen Thome

Es gibt drei zu kombinierende Maßnahmen gegen Silberfische:

  1. Hygiene und Lüften
  2. Hausmittel und Gift
  3. Bauliche Maßnahmen

Hygiene und Lüften

Dazu müssen Sie wissen, dass Silberfischchen eine hohe Luftfeuchtigkeit lieben. Sie halten sich deswegen mit Vorliebe im Bad oder in der Küche auf, da hier durch Duschen oder Kochen die Luftfeuchtigkeit höher ist. Deswegen ist es wichtig gut zu lüften. Halten Sie die Luftfeuchtigkeit bei ca. 50 %. Silberfischchen lieben eine Luftfeuchtigkeit ab 80 % und fühlen sich bei geringeren Werten nicht mehr so wohl. Die Luftfeuchtigkeit kann ganz leicht mit einem analogen (*) oder digitalen Thermohygrometer (*) überprüft werden.

Außerdem ernähren sich Silberfischchen von Kohlenhydraten. Das können Hautschuppen, Essensreste oder Tapeten sein. Wer gründlich reinigt, reduziert die Nahrung für die Silberfischchen. Zusätzlich können Duftmarken wie Lavendel oder Zitrone verwendet werden. Besonders Lavendel schreckt Silberfischchen ab.

Hausmittel und Gift

Zu den erwähnten Düften können noch Mittel verwendet werden, die die Silberfischchen abtöten. Als Hausmittel funktionieren Klebestreifen mit Köder. Das kann ein doppelseitiges Klebeband (*) mit Zucker oder Stärke (Kartoffel) in der Mitte sein, aber auch ein Blatt Papier, das mit Honig bestrichen ist. An beidem kleben die Silberfischchen fest und können dann entsorgt werden. Auch Backpulver mit Zucker vermischt vertragen Silberfischchen nicht. Wichtig ist, die Fallen über Nacht auszulegen, da die Tiere nachtaktiv sind.

Gifte locken mit einem Köder und töten die Silberfischchen ab. Als Klassiker gibt es Köderdosen (*) oder Sprays (*). Gifte sind aber auch immer eine Belastung für Mensch und Umwelt. Daher sollten Sie zunächst die Hausmittel anwenden. Erst wenn die Hausmittel nichts bringen, sollten Sie zu Insektiziden greifen.

Tipp: Egal welches Mittel Sie zur Bekämpfung verwenden: Es muss in der Nähe des Nestes eingesetzt werden. Sind Sie unsicher, wo das ist und kennen nur den Raum, wie etwa das Badezimmer, können Sie mehrere Köder verteilen.

Bauliche Maßnahmen zum Bekämpfen von Silberfischchen

Silberfischchen brauchen Unterschlupf wie Spalten und Ritzen. Aber auch lose Tapeten, lose verlegte Teppiche sowie Fußleisten können den Tierchen Unterschlupf gewähren. Was können Sie also tun?

Weil Silberfischchen meistens in Bad und Küche leben und die Räume oft gefliest sind, lassen sich Ritzen sehr leicht verschließen. Denn der Anschluss vom Boden zur Wand ist häufig durch eine Silikonfuge geschlossen. Ist diese Fuge gerissen oder komplett offen, können sich die Tiere dort einnisten. Mit einer simplen Silikonfuge (*) lässt sich die Fuge abdichten und die Silberfische können sich dort nicht mehr verstecken. Auch bei anderen Bodenbelägen lässt sich der Übergang vom Boden zur Wand schließen. Wie genau das funktioniert, hängt dann vom Belag ab. Sind Tapeten lose, sollten Sie diese wieder ankleben. Auch Teppich können Sie verkleben, dann bietet er keine Hohlräume für Silberfischchen.

TIPP: Silberfische loswerden: Kombinieren Sie folgende Maßnahmen für schnellen Erfolg:

  1. Verstärktes Stoßlüften, um die Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Verwenden Sie einen stark riechenden Citrus-Reiniger oder Lavendel.
  2. Fallen auslegen: Hausmittel oder Giftköder
  3. Ritzen und mögliche Verstecke der Silberfischchen verschließen.

Sind Silberfischchen gefährlich?

Silberfischchen übertragen keine Krankheiten und fressen sogar Hausstaubmilben und Schimmel. Treffen Sie alle paar Wochen vereinzelt auf ein Silberfischchen, ist das also kein großes Problem.
Anders sieht es aus, wenn der Befall durch Silberfischchen sehr stark ist. Dann sind die Silberfischchen zwar immer noch ungefährlich, aber Sie sollten etwas unternehmen. Ein verstärkter Befall durch Silberfischchen kann nämlich auf Feuchtigkeitsschäden und Schimmel hindeuten. Das sind ernste bauliche Probleme, die unbedingt zu beseitigen sind. Sprechen Sie mit Ihrem Vermieter oder holen Sie als Eigentümer einen Fachmann. Sie müssen die Ursachen für Feuchtigkeitsschäden finden und diese dann dringend beseitigen. Ansonsten droht Schimmel und ggf. eine Beeinträchtigung der Bausubstanz. Außerdem halten die oben erwähnten Maßnahmen die Population der Silberfische möglichst gering. Sollte ein massiver Befall vorliegen, empfiehlt sich eine professionelle Bekämpfung.

T. Möller

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