Betonwerkstein im Treppenhaus – die beste Lösung für den Mietwohnungsbau

Klassische Treppenhausbeläge in Mietobjekten müssen robust sein und langfristig kostengünstig. Betonwerkstein stellt sich hier als eine hervorragende Wahl heraus. Die Vorteile erklären wir in diesem Artikel.

Es sind 6 quadratische Betonwerksteinplatten in unterschiedlichen Farben und Mustern zu sehen.
Thomas Möller

Ein Artikel von

Thomas Möller, Dipl.-Ing. (FH)

zertifizierter Bausachverständiger

www.sv-tm.de

Erstelldatum: 05.02.2024

Betonwerkstein – ein dauerhafter Treppenhausbelag

Betonwerkstein bleibt auch nach Jahrzehnten funktional. Der Belag muss nicht schnell ausgetauscht werden. Treten dennoch Beschädigungen auf, kann man diese durch fachgerechtes Beiarbeiten, wie das Spachteln und Polieren einer Werksteinmasse, effektiv und fast unsichtbar reparieren. Betonwerkstein ist ein wartungsarmes und langlebigen Material für Treppenhäuser. Die Lebensdauer von Betonwerkstein als Bodenbelag wird mit 70 Jahren angegeben[1].

Betonwerkstein vs. Fliesen

Es sind 6 quadratische Betonwerksteinplatten in unterschiedlichen Farben und Mustern zu sehen.
Zwei Beispiele für eine gute Struktur von Betonwerkstein. Mit der rechten Variante wirkt das Treppenhaus deutlich heller. – Foto: Thomas Möller

Die Nutzungsdauer von Fliesen beträgt ca. 40 Jahre[1], gegenüber den ca. 70 Jahren des Betonwerksteins. Fliesenbeschädigungen lassen sich oft schwerer reparieren und erfordern meist einen Austausch der gesamten Fliese. Betonwerkstein hingegen lässt sich dagegen gut reparieren. Für die Treppenstufen steht er als massive Platte mit Tritt- und Setzstufe oder sogar als Blockstufe zur Auswahl. Durch die Stärke der Platten wirkt die Ansicht des Treppenauges massiver. Außerdem reduziert der Überstand im Treppenauge ein eventuelles Abtropfen des Wischwassers an der Treppenwange.

Darüber hinaus wird Betonwerkstein nicht wie Fliesen gebrannt, sondern geschnitten. Das ist ein wichtiger Vorteil für die Verlegung. Denn bei gebrannten Fliesen kann es zu einer Wölbung kommen, die die Verlegung unebener macht. Geschnittene Betonwerksteinplatten sind meist ebener.

Fliesen haben einen entscheidenden Vorteil – sie sind in fast jedem Design erhältlich. Diesen Vorteil kennt jeder Architekt. Trotzdem überwiegen die funktionalen Vorteile von Betonwerkstein für den Einsatz in Treppenhäusern.

Insidertipps für Betonwerkstein

Die Farb- und Strukturauswahl von Betonwerkstein ist ganz klar eine Geschmacksache. Es gibt jedoch praktische Überlegungen: Eine Struktur mit dunklen und hellen Farben macht Schmutz weniger sichtbar. Eine Kombination aus helleren Flächen mit dunklen Zuschlagsstoffen lässt das Treppenhaus insgesamt heller erscheinen und ist unseres Erachtens vorzuziehen. Es ist auch ratsam, eine feinere Körnung der Zuschlagstoffe zu wählen, da bei größeren Zuschlägen die Wahrscheinlichkeit von großen Ausbrüchen beim Schneiden steigt.

Die Kontrolle der Verlegearbeiten ist entscheidend für das Endergebnis. Platten mit zu großer Farbtoleranz sind entweder auszusortieren oder entsprechend zu mischen, je nach Abweichung. Bei Platten bis zu 0,25 m² Größe sind einzelne Überzähne von bis zu 1,5 mm akzeptabel. Bei größeren Platten zwischen 0,25 m² und 0,5 m² sind Höhendifferenzen von bis zu 2 mm tolerierbar. Fugenbreiten sollten im Vorfeld festgelegt werden und können um ±1 mm von dieser Vorgabe abweichen. Wenn also eine Fuge auf 3 mm definiert wurde, darf die Fuge zwischen 2 mm und 4 mm breit sein, zzgl. Plattentoleranz. Diese Toleranzen gilt es bei der Planung und Ausführung zu beachten, um ein hochwertiges und optisch ansprechendes Ergebnis zu erzielen.

Die Muster für die Bilder wurden vom Hersteller Euval zur Verfügung gestellt.

Thomas Möller

[1] BTE-Lebensdauerkatalog 14.03.2008